Geschichtliches

Birkenfeld

Urkundlich nachgewiesen ist, dass schon im Jahre 788 ein Pirchanafelt in pago Waldsasse besteht. Es wird im Zusammenhang der umfangreichen Mattonenschenkung aus dem Waldsassengau an die Reichsabtei Fulda des Grafen Matto und dessen Bruder Mengingoz (der Neffe von Bischof Mengingaud) erwähnt. Die Reichsabtei Fulda unter Abt Sturmi(us) erhielt demnach zwei Teile im Dorf Pirchanafelt geschenkt.

Neben dem Grafen von Rieneck bis zum Jahre 1337 und dem Hochstift Würzburg hatten hier Grundbesitz, Gefälle, Zehnten und Wildbachrechte das Prämonstratenser-Kloster Oberzell und seit 1164 auch das Hochstift Naumburg in Gemeinschaft mit dem Hochstift Würzburg. Aber auch die weltlichen Grundherren erscheinen in der Geschichte des Ortes.

Es sind dies die Schecken von Homburg 1199, die Herren von Westernburg vor 1342 und seit 1348 die Herren von Witzstadt. Rechte und Güter besaßen hier seit alters her die Vögte von Rieneck und Grafen von Wertheim. Urkundlich werden auch genannt die Rüden von Kollenberg und zu Beginn des 16. Jahrh. die Familien Steigerwald, Loos und von Kottwitz. Genannt sind auch die bekannten Würzburger Stifte Neumünster, Agnetenkloster, und Himmelspforten, sowie das Kloster Schönau bei Gemünden um 1320, Sankt Burkardus in Würzburg und das Kloster Bronnbach an der Tauber.

Billingshausen

Seine urkundliche Ersterwähnung datiert auf den 11. Februar 1260.

Eine Gräfin von Wertheim verzichtet auf Güter, die das Nonnenkloster Himmelspforten von Konrad von Billingshausen gekauft hatte (Abt Heinrich von Enkersberge fungierte als Zeuge).

Der Ortsname lässt sich mit Bestimmtheit nicht verifizieren. Sprachlich wie geographisch nahe liegend bietet sich aber an: Billing -Billung- bedeutet eigentlich Gerichtshof, Bill = Recht oder Gesetz (vergl. Unbill zu „recht und billig“) –ing = inhag, Gehege, Schranke. Der Hof zum grünen Baum und der Grafeneckartsturm in Würzburg hießen noch im 12. Jh. „Hof Billung“, der Gerichtshof. Der Besitzer des Hofes war Eckart, bischöflicher Schultheiß. Demnach ist der Ortsname Billingshausen eine Ansiedlung, die bei einer Gerichtsstätte entstand, bzw. an welcher Gerichtsverhandlungen stattfanden.

Am 16. März 1351 wird Billingshausen als eigene Pfarrei erwähnt. Die Mutterpfarrei war Urspringen.

Nach Überlieferung ist die Kirche (s. Bild ganz unten) eine Michaelskirche. Dafür spricht, dass sie sich, samt den nicht mehr vorhandenen Gaden (Vorratsräumen und Kellern) auf dem Ausläufer eines Höhenzuges befindet. Auch wurde die Kirchweih früher um Michaeli, 29. September, gehalten. Nach dem großen Brand vom 4. auf den 5. Juni 1883 konnte der „Gastwirt zum Lamm“, Baumann, zum 5. und 6. Oktober 1884 zur Einweihung des neuen Tanzsaales zur Kirchweih laden. Auch der „Gastwirt zum Adler“, Steigerwald, lud zum selben Datum zur Kirchweih.

1449 errichtete Graf Johann II. von Wertheim unter anderem das Weistum Billingshausen. Damit gebot der Graf über Dorf und Markung. Der Schultheiß hielt Gericht im Namen des Grafen.

1505 übergab das Hochstift Würzburg seine Leibeigenen in Billingshausen mit all ihren Pflichten an den Grafen von Wertheim.

1524 (1529?) trat Billingshausen mit Graf Georg II. der neuen lutherischen Lehre bei (Cuius regio, eius religio – wessen das Land, dessen der Glaube).

Mit Erlöschen des Geschlechtes der Grafen von Wertheim mit Michael III., 1556, fiel Billingshausen nach längeren Auseinandersetzungen mit dem Hochstift durch Heirat und Erbschaft an das protestantische Haus Castell.

Die Grafen von Castell waren die Standesherren des ganzen Dorfes bis 1848 und blieben ihm, ab 1901 als Fürsten, bis zur formellen Auflösung des Kirchenpatronats, 1969, in Freundschaft verbunden.

Im Vollzug der Gebiets- und Verwaltungsreform wurde zum 1. Mai 1978 Billingshausen als Ortsteil der Gemeinde Birkenfeld eingegliedert.

(mit freundlicher Unterstützung von Alfred Kraus, Billingshausen)

Publikationen über Birkenfeld und Billingshausen

Ehemalige Bierbrauerei mit Gasthaus "Zum Vogel Strauß" in Birkenfeld

von Hans Stegerwald

erschienen im Jahr 2010 48 Seiten

Chronik von Billingshausen

von Alfred Kraus

erschienen im Jahr 2009

153 Seiten

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.
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Die Burg und ihre Ritter in Birkenfeld

von Hans Stegerwald

erschienen im Jahr 2006, 56 Seiten

Die Chronik der Gemeinde Birkenfeld mit Billingshausen

1200 Jahre Birkenfeld

150 Jahr Pfarrkirche St. Valentin

erschienen im Jahr 1993

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Die Geschichte der Birkenfelder Jugend während des Dritten Reiches (1933-1945)

erschienen im Jahr 2001

63 Seiten

Die Bücher können während den Amtsstunden im Rathaus Birkenfeld erworben werden.

Gemeinde-Chronik Birkenfeld

von Hans Stegerwald
78 Seiten
erschienen im Jahr 1970

(nicht mehr erhältlich)

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